Geliebte Oststeiermark: 1985–1999

Anfangs noch lasierend in hellen Braun-, Gelb- und Grüntönen abstrahiert er infolge Form und Farbe immer mehr, bis gelbe Rechtecke auf blauem Hintergrund liegen.
Zur gleichen Zeit entsteht auch seine aufs Wesentlichste reduzierte Serie ›Lokalaugenschein bei den Bäumen‹. Wie bei japanischen Kalligrafien hat Fink nur wenige Striche auf die weiße Bildfläche gesetzt und überlässt dem leeren Raum seine Wirkungsmacht. Die Oberflächenstruktur des gehämmerten Papiers evoziert nicht nur die Assoziation an verkrustete Rinden, sondern verleiht dem Weiß des Blattes eine dichte, fast spürbare Präsenz. Fink erreicht hier einen Grad an poetischer Reduktion wie in keiner anderen Werkserie.
Die Kukuruzäcker, Getreidefelder, Wiesen und Wälder seiner Heimat sind ihm ausgezeichnete Bildmotive. In ›Der Sommer, die Stille, das Grün‹ trachtet er in schnellen Zügen das Wogen des Grüns und das Flirren des Sonnenlichts vor blauem Himmel auf Papier zu bannen. Die dynamisch auf die Bildfläche gesetzten Farbschlieren und Pinselhiebe erzeugen vibrierende Momentaufnahmen, die Impression mit Expression verbinden.
1997 entstehen ›Bilder eines kalten Sommers‹. Fink laboriert schon seit geraumer Zeit an einer offenen Wunde am Fuß und scheint sich der drückenden Schwere eines dräuenden bleiernen Himmels mit der gesamten Farbpalette entgegenzustemmen. Die Bildserie wird jedoch von kalten Farben dominiert und die durchscheinende Leichtigkeit des Aquarells weicht (sehr oft) einer undurchlässigen Farbdecke, durch deren dichte Schwaden nur selten das Licht blinzelt. Es sind Seelenlandschaften, die eine bleierne Zeit antizipieren.