Konstruktive Tendenzen: 1970–1979

Der Linolschnittzyklus ›Spuren 1‹, 1971, zeigt kalligrafische Akkumulationen, engelsgleiche Wesen, schriftähnliche Zeichen und landschaftliche Kürzel. Die abstrakten Buntpapiercollagen verhandeln ebenfalls Landschaftseindrücke, die sein zunehmendes Interesse für naturwissenschaftliche Forschung offenbaren. Ursprünglich als Vorstudien für einen Siebdruckzyklus gedacht entstehen in Folge großformatige Bilder in Lack auf Hartfaserplatte.
Sein Hauptaugenmerk gilt aber der Verquickung von abstrakter Formensprache mit naturwissenschaftlichem und kosmischem Bildvokabular vor metaphysischem Hintergrund. Anfang 1972 entsteht der fünfzehnteilige Linolschnittzyklus ›Spuren 2‹. Die in Ultramarin auf Hellblau gedruckten Blätter verweisen alleine durch ihre Farbwahl schon auf eine geistige Dimension und zeugen von einem erweiterten abstrakten Formenvokabular.
Nach zwei Jahren Lehrzeit in Wien kehrt Fink als Kaplan nach Graz-Kalvarienberg zurück. Er experimentiert mit Schablonen und Spritzlack und wendet die der Pop Art entlehnte Technik auf abstrakt-konstruktive Motive an. Zwei Themenfelder scheinen ihn besonders zu bewegen, denen gemeinsam wohl eine Suche nach geistigen Kraftfeldern zugrunde liegt: die (kosmische) Landschaft und himmlische Wesen. Von 1973 an entstehen die Serien ›Terra Incognita‹, ›Imaginäre Landschaften‹, ›Ein paar Engel‹, ›Noch ein paar Engel‹ und ›Die Engel der Stämme Jakob-Israels‹.
Am 4. November 1975 wird er mit der Gründung eines kirchlichen Kulturzentrums bei den Minoriten beauftragt. Zeitgleich entstehen die ersten Fernsehfilme, die seine Beobachtungsgabe erneut schärfen.